Die Figuren
Der Schilltacher Teufel
Als Fasnetsfigur wählten die Schiltacher Narren in Anlehnung an den Stadtbrand vom Gründonnerstag 1533 den Schiltacher Teufel (→ Die Sage vom Teufel von Schiltach).
Am 11. November 1949 wurde der erste Schiltacher Teufel der Öffentlichkeit als Fasnetshäs vorgestellt. Entworfen wurde dieses Kostüm von Frauen der Freien Narrenzunft. Es bestand aus roter Strumpfhose schwarzem Kapuzenumhang und einer dreigezackten Metallgabel. Der Schiltacher Teufel zeigte sich zunächst noch ohne Maske, jedoch der allgemeinen Vorstellung entsprechend mit Pferdefuß und Teufelsschwanz ausgestattet.
Im Jahr 1953 war der damalige Narrenvater Hermann Gaiser der Hauptinitiator dafür, dass das bestehende Narrenkleid eine Holzmaske bekommen sollte. In einer geselligen im Gasthof „Rössle“ gesellte sich eines Tages der Oberndorfer Carl Holzhäuer, der anschließend zwei Entwürfe für Masken formte. Der Schiltacher Hermann Schillinger schnitzte die Maske und Malermeister Christian Dufner bemalte sie. Fritz Götz jr. wurde vom Elferrat als „erster Träger“ des neuen Teufelshäs – dem Urteufel, wie dieses Narrenkleid heute genannt wird – bestimmt. Zur neugeschaffenen Maske wurde 1953 auch das Kostüm neu gestaltet. Nun präsentierte sich der Schiltach Teufel mit handgeschnitzter Maske, in rotem Trikot, Schwarzem Samtumhang, einer roten mit schwarzen Zacken besetzten Hose und Pferdefuß, sowie Schiltacher Wappen und Dreizack. Die Zacken der Hose sowie der Umhang wurden mit Glocken versehen.
Erst im Jahre 1955 wurde vom damaligen Elferrat eine zweite Maske in Auftrag gegeben. Sie wurde vom Bildhauer Schaub aus Schramberg angefertigt. So blieb die Maske des „Urteufels“ die einzige in ihrer Form. Es existiert lediglich eine Kopie dieser Maske, die vom Oberteufel getragen wird. Die Originalmaske wird, um Sie in Ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten in der Narrenkammer aufbewahrt.
Die Teufels Magd
Ein bedeutendes Ereignis stand den Schiltacher Narren 1969 ins Haus. Jahr für Jahr waren es mehr rote Teufel geworden, die der Schiltacher Fasnet Leben einhauchten oder sich in der Nacht zum Aschermittwoch auf dem Marktplatz traurig winselnd über die lodernden Flammen beugten. Aufgrund dieses Anblickes der so alleinstehenden Teufel beschloss man – in Anlehnung an die Sage des Schiltacher Teufels – ihnen die Magd als Gefährtin zur Seite zu stellen.
Die Maske der Magd wurde nach den Vorstellungen von Oberzunftmeister Karlheinz Böttcher durch den in Hornberg arbeitenden Grafiker Gustav Storz entworfen und von Maskenschnitzer Schaub aus Schramberg ausgeführt.
Die Zunfträte
Bis zum Jahr 1973 hatten sich die Zunfträte mit einem schwarzen Frack und einem Zylinder präsentiert. In diesem Jahr erhielten die Zunfträte jedoch ein neue Kleidung bestehend aus schwarzer Kniebundhose, dazu rote Kniestrümpfe und heller Mantel. Als Kopfbedeckung wählte man einen Dreispitz mit weißer Feder. Diese Bekleidung wird bis heute von Vorstand und Zunftrat getragen.
Lehensfrauen
Ein Jahr später gesellten sich 14 Lehensfrauen unter der Leitung von Erna Schondelmaier zu den Zunfträten. Das Kleid der Lehensfrau bestand damals aus einem langen Brokatkleid mit Umhang, Gutzlekorb und der markanten „Spitzguck“ als Kopfbedeckung. Die Kostüme der Lehensfrauen hatten hierbei verschiedene Farben. Die Schaffung dieser neuen Figur bedeutete eine weitere Bereicherung in der beeindruckenden Farbpalette der Schiltacher Fasnetsfiguren.
Böse Zungen behaupten, dass die Lehensfrau von den Frauen der damaligen Zunfträte nur deswegen geschaffen wurde, um ihren Männern bei den zahlreichen Fasnetsveranstaltungen besser auf die Finger sehen zu können . Diese Behauptung konnte jedoch nie „historisch“ nachgewiesen werden.